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Transferwerkstatt "Sportentwicklung, Sportstätten und Stadtentwicklung"

Am 23. November 2022 hat die zweite Transferwerkstatt des Bund-Länder-Programms Investitionspakt Sportstätten als Online-Konferenz mit rund 265 Teilnehmenden stattgefunden. Im Fokus standen Fragen nach Veränderungen in der Sport- und Stadtentwicklung, ihren Zielen und Instrumenten sowie der Zusammenarbeit zwischen Sport- und Stadtentwicklung.

Das Bild aus der Vogelperspektive zeigt in der Bildmitte eine Sportanlage mit grünem Spielfeld, umrandet von einer roten Laufbahn. Am Rand der Laufbahn befinden sich kleine überdachte Flächen. Linksseitig der Sportanlage befindet sich eine weitere Sportfläche mit rotem Belag, welche von Bäumen umrandet ist. In der Bildtiefe schließt an die Sportanlagen eine Kommune mit verschiedenen Bauten und Bäumen an. Im weiteren Umfeld sind Felder und Wiesen mit Bäumen zu sehen.

Thema und Leitfragen der Transferwerkstatt

Der Sport als Gesamtheit verschiedener Freizeitaktivitäten und professioneller Sportausübung hat einen festen räumlichen, zeitlichen und sozialen Platz in der Gesellschaft. Ob über den Verein, selbstorganisiert, in der Schule oder alleine – es gibt vielfältige Möglichkeiten, Sport auszuüben. Neben kommunalen Sportstätten wird auch der öffentliche Raum regelmäßig zur Sportausübung genutzt, wodurch Sport und Stadtentwicklung untrennbar miteinander verknüpft sind. Neu entwickelte Sportarten, veränderte Nachfrage nach Sportstätten sowie die Nutzung öffentlicher Räume führen zu einer Sportentwicklung, die in Teilen eine Umgestaltung bzw. „Multicodierung“ des kommunalen Raums erfordern. Um diese veränderte Nachfrage zu kanalisieren und ihr gerecht zu werden, müssen verschiedene Akteure zusammenarbeiten und städtische Räume an die Bedürfnisse der dort lebenden Bevölkerung angepasst werden. Während Sportentwicklungsplanungen angewendet werden, um Maßnahmen zur Befriedigung der Nachfrage nach Bewegung und Sport zu entwickeln, steht die Stadtentwicklungsplanung vor der Herausforderung – neben dem Sport – weitere Nutzungsansprüche an den öffentlichen Raum sowie sozioökonomische Einflüsse, wie etwa Flächenverfügbarkeiten, Bodenpreise, Bebauungs- und Nutzungspläne etc., in entsprechende Planungsprozesse einzubeziehen. Aus diesen verschiedenen Entwicklungssträngen ergeben sich folgende Fragen:

  1. Welchen Einflüssen/Veränderungstreibern sind Sport- und Stadtentwicklung heute oder in naher Zukunft ausgesetzt, welche Entwicklungen aus dem Sport beeinflussen Stadtentwicklung und welche Stadtentwicklungsprozesse wirken unmittelbar auf den Sport?
  2. Welche Instrumente der Sport- und Stadtentwicklung werden derzeit mit welchem Ziel eingesetzt? Wie werden sich die Ziele von Sport- und Stadtentwicklung kurz‑ und mittelfristig verändern und was bedeutet dies für die aktuell eingesetzten Instrumente?
  3. Wie arbeiten derzeit die Akteure von Sport- und Stadtentwicklungen in den jeweiligen Fachverwaltungen zusammen und wie können zukünftig die sich aus Sport- und Stadtentwicklung ergebenden Anforderungen bewältigt werden?

In der zweiten Transferwerkstatt des „Investitionspakts Sportstätten“ wollen wir diesen Fragen im Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen sowie Expertinnen und Experten für Sportentwicklung, also der Entwicklung von Schul‑ und Vereinssport sowie dem nichtorganisierten Sport, als auch Expertinnen und Experten für Stadtentwicklung aus der Kommunalpraxis, Verbänden und der Forschung nachgehen.

    Ziele der Transferwerkstatt

    Mit der Transferwerkstatt werden angesichts der oben skizzierten Veränderungen in der Stadt- und Sportentwicklung folgende Ziele verfolgt:

    • Diskussion von treibenden Einflussfaktoren der Sport- und Stadtentwicklung
    • Präsentation (neuer) Ansätze und Instrumente einer integrierten Sport- und Stadtentwicklung
    • Ermittlung von Unterstützungs- und Beratungsbedarfe der Kommunen mit Blick auf eine integrierte Sport- und Stadtentwicklungsplanung als strategische Voraussetzung von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen von Sportstätten
    • Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Akteuren
    • Ermittlung weiterer Diskussions- und Forschungsbedarfe, Ableitung städtebaulicher Handlungsempfehlungen

    Dokumentation der Veranstaltung

    Unter Moderation des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) und der Fachhochschule Koblenz (Professor Dr. Lutz Thieme) problematisierten Expertinnen und Experten in ihren Beiträgen verschiedene Aspekte der oben genannten Themenkomplexe. Nachfolgend wird die Dokumentation der Veranstaltung sowie die Präsentationensfolien der Vorträge zur Verfügung gestellt.

    Dokumentation der digitalen Transferwerkstatt
    "Sportentwicklung, Sportstätten und Sportentwicklung"
    Bundestransferstelle Investitionspakt Sportstätten

    Veränderungstreiber für eine integrierte Sport- und Stadtentwicklungsplanung - Perspektiven aus der Forschung

    Stadt im Wandel - wie sich die Sportentwicklung in die Stadtentwicklung integrieren muss
    Prof. Dr. Robin Kähler, Direktor des Sportzentrums der Universität Kiel a.D., Vorstand der IAKS, Internationale Vereinigung für Sport- und Freizeiteirichtungen, Sektion Deutschland

    Zukunftsperspektiven für eine integrierte Sport- und Stadtentwicklungsplanung
    Prof. Dr. Michael Barsuhn, Professur für Sportmanagement und Sportentwicklung an der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam

    Ansätze einer integrierten Stadt- und Sportentwicklung in der Praxis: Herausforderungen und Lösungsansätze

    Perspektiven aus der Planungssicht
    Dr. Stefan Eckl, Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps), Stuttgart

    Perspektiven einer Großstadt: Sportstättenmanagementsystem (SMS) - Grundlage und Impulse für die Stadtentwicklung
    Thomas Schneider, Stellvertretender Sportamtsleiter der Stadt Köln und Marian Fuchs, Stadt Köln

    Perspektiven einer Mittelstadt
    Jörn Tuttlies, Leiter des Amtes Schule und Sport, Stadt Stralsund

    Perspektiven einer Kleinstadt
    Birgit Boller, Stabstelle Gemeindeentwicklung der Stadt Bad Malente
    Tanja Rönck, Beiratsvorsitzende der Kleinstadtakademie

    Weitere Informationen der Teilnehmenden

    In den Fragerunden im Anschluss an die Vorträge entspannen sich intensive Diskussionen mit den rund 265 Teilnehmenden, in denen interessante Hinweise und Anregungen wechselseitig ausgetauscht wurden. Als besonders lebhaft erwiesen sich die Chat-Diskussionen der Online-Konferenz. Die zusammengetragenen Fachinformationen, Links und Adressen finden Sie nachfolgend aufgelistet.

    Hinweis: Deutsches Sport- und Präventionsnetzwerk DSPN

    Good Practice: Im Rahmen von Diskussionen um die öffentliche Zugänglichkeit von Plätzen wird auf das Sportzentrum Falkenwiese in Lübeck verwiesen

    Zum kommunalen Sportentwicklungsverfahren: "Memorandum zur kommunalen Sportentwicklungsplanung", dvs (2010)

    Impuls zur Bedarfsermittlung: Mit Blick auf die Herausforderungen der (kleinräumigen) Bedarfsermittlung von Sportstätten und ihrer gleichzeitigen Notwendigkeit, um "Verteilungsgerechtigkeit" von Sporthallen, Sportplatzanlagen, Schwimmhallen und Freibädern herzustellen, wird auf die Sportstättenentwicklungsplanung - Sportprogramm 2024 für die Stadt Leipzig verwiesen

    Beispiele für digitale Tools für das Sportstättenmanagement: in Dänemark und in der Schweiz

    Good Practice Beispiel: Trendsport Mülheim des Sportamts Mülheim an der Ruhr

    Hinweis: Fachausbildung zum Fördermittelmanager

    Good Practice Beispiel: Digitale Sportstättendatenbank Sachsen-Anhalt

    Forschungsprojekt von der Hochschule Koblenz: "Schätzverfahren zu Deutschen Sportstätten"/Sportstättenatlas

    Forschungsprojekt an der TU Berlin, Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen: "Hybride Sport- und Bewegungswelten in der postpandemischen Stadt"

    Impuls: Mitgliedsdaten von Sportvereinen als Instrument der Prognose, näher beleuchtet im Paper "Zur Mitgliederentwicklung im organisierten Sport und der Abschätzung von pandemiebedingten Folgen" von Lutz Thieme und Sören Wallrodt